Kann ich schreiben?

Bevor ich mich getraut habe, meinen ersten längeren Roman zu schreiben, kam mir hin und wieder die Frage: Kann ich überhaupt ein ganzes Buch schreiben? Habe ich das Zeug dazu? Gibt es einen Test, mit dem sich diese Frage beantworten lässt?

Ob ich ein Buch schreiben kann, finde ich am besten heraus, indem ich es versuche. Dennoch kann gedankliche Vorbereitung nicht schaden. Ein Test, das eigene Potential (die eigene Fähigkeit) zum Schreiben eines Buchs in Erfahrung zu bringen, umfasst nur zwei Fragen und Übungen.

Mich selbst hat diese Zweifel, ob ich ein Buch schreiben kann, ehrlich gesagt nie lange aufgehalten. Ich schreibe seit meiner Kindheit viel und habe mich oft einfach gerne in neue Schreibprojekte gestürzt.

Doch jetzt, da ich selbst Kinder habe, denke ich über solche Fragen wieder stärker nach. Was, wenn meine Kids mal genau das wissen wollen: »Kann ich ein Buch schreiben, Papa?«

Was würde ich sagen?

Dies ist also auch ein Test für mich als Ratgeber. Zunächst einmal würde ich jedoch Fragen stellen. Im Folgenden findest du diese Fragen, mögliche Antworten und meine Gedanken dazu. Gleich vorweg:

Es gibt hier keine Punkte zu holen. Du wirst am Ende dieses Beitrags keine Zahl haben, die angibt, wie wahrscheinlich es sei, ob du ein Buch schreiben kannst. Lass’ dir von keinem Test vorgaukeln, dass er deine Kreativität berechnen könne. Das ist Unsinn.

Stattdessen wirst du am Ende hoffentlich die Motivation haben, das mit dem Buch schreiben auszuprobieren. Außerdem gibt’s Übungen, um dich darauf einzustimmen, und Empfehlungen zu Büchern übers Schreiben, die mir selbst sehr geholfen haben. Los geht’s! Erste Frage:

Warum willst du ein Buch schreiben?

  • Um reich zu werden, was sonst?
  • Weil Bücher großartig sein.
  • Weil ich eine Geschichte erzählen will.
  • Ich weiß es nicht.

Reich werden… ganz ehrlich, das möchte ich auch. Oder sagen wir: finanziell sorgenfrei, um mich in Ruhe meinem kreativen Kram widmen zu können. Doch was ich früh geahnt habe, hat sich inzwischen bestätigt: Mit dem Schreiben reich zu werden ist gar nicht so einfach.

Lohnt es sich, ein Buch zu schreiben?

Es lohnt sich nicht, ein Buch zu schreiben, wenn es bei einem einzigen Buch bleibt. Der Zeitaufwand ist in der Regel sehr hoch, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein erstes Buch bei einem Verlag unterkommt und dann auch noch erfolgreich verkauft wird, ist sehr gering.

Man kann mit einem Buch Geld verdienen. In der Regel erhalten Autoren einen Prozentsatz vom Nettoladenpreis jedes verkauften Exemplars ihres Buchs. Dabei handelt es sich jedoch um Cent-Beträge. Rechnet man die aufgebrachte Zeit mit ein, lässt sich mit einem Buch allein kein Geld verdienen.

Um Bestseller zu werden, muss man über 100.000 Bücher verkaufen, heißt es gemeinhin. Jedoch gibt es für Bestsellerlisten keine festen Regeln. Allgemein gilt, dass ein Buch zum Bestseller wird, wenn die Originalausgabe überdurchschnittlich oft verkauft wird.

Soweit nur ein paar ernüchternde Daten und Fakten. Klar, wenn du jung bist – sagen wir: U20 – und noch keine Familie zu versorgen hast, sollen dich dieser Infodump bitte nicht abschrecken. Aber:

Wenn du vor allem die Motivation hast, reich werden zu wollen, und ein Buch zu schreiben dir nur als eine (von vielen) Möglichkeiten in den Sinn kommt, dann würde ich sagen: Think bigger!

Wie viele Bücher muss man verkaufen, um davon leben zu können?

Um davon leben zu können, muss man nur einige hundert bis tausend Exemplare verkaufen, wenn es sich dabei um E-Books im Selfpublishing handelt. In diesem Bereich mit Büchern Geld zu verdienen, ist deutlich einfacher als mit Print-Publikationen durch einen Verlag.

Doch der Weg zu »hundert bis tausend Exemplaren« kann lang und steinig sein. Deshalb: Think different!

Ein Buch ist nur ein Format, nur ein »Container« für deine Inhalte, deinen Content. Mit dem Schreiben Geld zu verdienen, das geht viel einfacher und schneller, wenn du zum Beispiel ein Blog startest – Blogbeiträge sind praktisch Buchkapitel, die als »Single« erscheinen.

Solltest du das richtig angehen und regelmäßig zu einem bestimmten Thema bloggen, sammelst du automatisch »Stoff« für ein eigenes Buch, oder gar eine Buchreihe! Dazu brauchst du keinen Verlag, der dir »den Segen gibt«. Wer bloggen lernt, lernt damit auch, einen direkten Draht zur eigenen Zielgruppe aufzubauen und selbst zu veröffentlichen.

All dies gilt aber nur, wenn du Non-Fiction schreiben willst, also Inhalte, die sich als Sachbuch herausbringen lassen. Und wenn du Blogging mit Strategie und System angehst. Leichter gesagt als getan.

Wenn du mit fiktionalen Geschichten reich werden willst, so wie J. K. Rowling oder Stephen King, dann hoffe ich für dich, dass die finanzielle Motivation nicht dein einziger Antrieb ist. Denn auf jeden Zauberschüler oder Gruselclown kommen unzählige Geschichten, die keinen müden Penny eingebracht haben.

Damit kommen wir zum Schreiben aus Leidenschaft…

Warum schreiben wir Bücher?

Wir schreiben Bücher – oder wollen eines schreiben – weil wir Bücher lieben und die, die sie verfassen, bewundern. So fängt die Leidenschaft fürs kreative Schreiben oft an: mit Vorbildern, deren Werke unsere Regale füllen.

Ich weiß noch genau, dass mein erster Antrieb, ein Buch zu schreiben, schlicht darin bestand, dass es doch super aussehen würde: So ein Buch mit dem eigenen Namen auf dem Rücken, im Regal direkt neben Alaizabel Cray stehend, liebstes Buch meiner Jugend.

Doch bevor ich »ein richtiges Buch« schreiben wollte, habe ich Schulhefte vollgeschrieben, mit Kriminal- und Monstergeschichten. Wenn auch dir eine Geschichte unter den Nägeln brennt, dann denke gar nicht lange darüber nach, ob du ein Buch schreiben kannst. Schreib erstmal die Geschichte auf, bevor sie dir verloren geht.

…und zum Punkt Ich weiß es nicht: Nicht zu wissen, woher der Drang kommt, ein Buch schreiben zu wollen, ist ok. Wenn du dir ernsthaft die Frage stellst, ob du ein Buch schreiben kannst, hast du offenbar etwas in dir, das raus will. Lass’ es zu. So fühlt sich Kreativität an.

Vielleicht entdeckst du, dass das, was du in dir hast, statt eines Buchs doch eher ein Bild, ein Film oder Video oder ein Theaterstück werden sollte – das findest du erst heraus, wenn du dem obskuren Drang nachgibst und loslegst. In diesem Sinne…

Übung 1: Vollende diesen Satz: »Ich will ein Buch schreiben, weil…« Nur ein Satz. Versuch dabei nicht, besonders geistreich oder lustig zu sein. Wenn du’s noch nicht weißt, fällt es dir durch diese Übung vielleicht ein. Wenn nicht, halb so wild. Sei vor allem ehrlich. Wenn es dir nicht zu persönlich ist, kannst du den Satz gerne teilen. Einfach via Kommentar unter diesem Beitrag.

Tippende Hände am Laptop, zur Frage: Kann ich ein Buch schreibenß

Anleitung zum Buch schreiben + PDF

Buchtipp! Für alle, die nicht irgendein Buch, sondern einen Roman schreiben wollen: Ein Roman in einem Jahr von Louise Doughty ist eine Anleitung in 52 Kapiteln, mit vielen Tipps und Übungen (die Übung oben ist, leicht abgewandelt, Doughtys Buch entnommen). Sehr empfehlenswert! Eine weitere Anleitung zum Buch schreiben ist hier als PDF verfügbar.

Was genau lässt dich zögern?

  • Ich bin nicht gut genug.
  • Meine Idee ist nicht originell.
  • Mir fehlt eigentlich die Zeit.
  • Mir fehlt die Erfahrung.

Apropos Rowling und King und all die anderen großen Namen in unseren Bücherregalen: Bin ich auch annähernd so gut?

Realitycheck: Nein, ich bin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht so gut. Und du auch nicht. Aber das ist okay.

Nicht gut genug, ein Buch zu schreiben? Pah!

Wozu sollten wir uns denn mit den Top 100 vergleichen, den bekanntesten Literatur-Größen, die je gelebt haben? Überleg doch mal: Allein heute leben knapp 8 Milliarden Menschen auf Erden. Wenn wir all die Verstorbenen der letzten paar Jahrhundert hinzurechnen, sind selbst die Top 1000 (!) davon… (uff, schwach in Mathe) …ein verschwindend geringer Prozentsatz.

Du musst gar nicht so gut sein, wie die Namen in deinen Bücherregalen. Übrigens: Viele veröffentlichte Schriftsteller und Schriftstellerinnen waren gar nicht unbedingt besser als andere, sondern hatten einfach eine gute Portion Zufallsglück.

Tipp: Mehr zu den verschiedenen Glücksarten erfährst du in diesem Beitrag: Was ist Glück?

Wenn du dich unbedingt mit anderen vergleichen willst, stelle dir doch einfach vor, es gäbe Buchhandel und Internet nicht. Stelle dir vor, deine Konkurrenz wären nur diejenigen Menschen in deiner Stadt (besser noch: deinem Stadtteil oder Dorf), die auch ein Buch schreiben wollen. Um es mit den paar Leutchen aufzunehmen, bist du doch allemal gut genug!

Doch wer bestimmt schon, wer oder was »gut genug« ist? Darüber sprach ich mit mal dem Autor Benedikt Reuse in unserem Podcast über kreatives Schaffen, in der Episode: Jesus kommt noch Kurzum: Wir waren zwar beide schon einmal in der Position, entscheiden zu müssen, welches Werk wohl »gut genug« sei (er in einem Buchverlag, ich in einer Kurzfilm-Jury).

Trotzdem kamen wir zu dem Schluss, dass eine solche Entscheidung gar nichts über die künstlerische Qualität eines Werks aussagt. Und dasselbe gilt für das, was du schreiben willst (und hoffentlich wirst). Kein Mensch kann wirklich entscheiden, ob du oder dein Buch allgemein »gut genug« sind oder sein werden. Lass’ dich von diesem Gedanken also nicht aufhalten.

Meine Idee ist nicht originell.

Deine Idee muss sich nicht besonders originell anfühlen. Wir sind ganz oft inspiriert von anderen Menschen und Werken und wollen »genau sowas« auch machen.

Aber wenn du deine nicht-so-originelle Idee erstmal umgesetzt hast, wird sie bestimmt so viel von dir selbst enthalten, von deinen eigenen Erfahrungen, deiner eigenen Stimme und Wortwahl, dass sie anderen plötzlich originell erscheint.

Buchtipp: Alles nur geklaut. 10 Wege zum kreativen Durchbruch von Austin Kleon.

Mir fehlt die Zeit zum Schreiben.

Wenn dir »eigentlich die Zeit« zum Schreiben eines Buchs fehlt, gibt’s nur eine Möglichkeit: Nimm sie dir! Blocke dir Zeit in deinem Kalender, um dein Projekt in Angriff zu nehmen. Wenn du es wirklich ernst meinst mit dem Anliegen, ein Buch schreiben zu wollen, ist das das Mindeste, was du für den Anfang tun kannst.

Wenn alles andere im Leben gerade wichtiger erscheint (oder tatsächlich ist), dann heißt das nicht, dass du kein Buch schreiben kannst. Nur halt jetzt gerade nicht.

Alles hat seine Zeit.

Mir fehlt die Erfahrung.

Viele tragen den Wunsch mit sich herum, ein Buch schreiben zu wollen, haben es aber mit dem Schreiben an sich nicht. Ihnen fehlt die Erfahrung damit. Oder der Mut dazu. Schlimmstenfalls: die Lust am Schreiben.

Alles ok, solange die Lust am Erzählen nicht fehlt. Denn erstens musst du dein Buch ja nicht schreiben. Du kannst es einsprechen. Es gibt zahlreiche Apps und Schreibprogramme wie Microsoft Word, die eine Diktierfunktion habe und das von dir Gesprochene in Text verwandeln.

Natürlich ist das Diktierte voller Fehler und muss anschließend überarbeitet werden. Doch das ist eine andere Aufgabe! Auch wenn du Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung hast, solltest du das im Hinterkopf behalten:

Ob du für einen Roman eine Geschichte erzählen oder für ein Sachbuch ein Thema besprechen willst – ein Buch schreiben, das heißt erst einmal »nur«, den Inhalt vor sich auszubreiten. Das muss nicht unbedingt schriftlich geschehen.

Klar, einen langen, zusammenhängenden Text aus dem Kopf abzurufen und zu diktieren, das will genauso gelernt sein, wie das Schreiben. In jedem Fall musst du dich darauf einlassen, dass mit dem Schreiben oder eben Sprechen regelmäßig zu üben. Wie das Spielen eines Musikinstruments.


Kann jeder ein Buch schreiben?

Es kann nicht jeder und jede ein Buch schreiben, wörtlich genommen. Schreiben ist eine Tätigkeit, die das Benutzen der Hände und einigermaßen Sicherheit im Gebrauche der Sprache erfordert. Darin bestehen für manche Menschen Barrieren, die zu überwinden nicht einfach sind.

Zur Sprache: Schreibe dein erstes Buch in der Sprache, die du am besten beherrschst. Wenn du den Sprachraum wechseln musstest, ehe du deine Muttersprache richtig gelernt hast, und du deine Zweitsprache bis heute nur geht-so-gut beherrschst – ganz egal: Schreib wie du sprichst!

Wenn das eine wilde Mischung von zwei oder drei Sprache ist, vielleicht mit Wörtern dabei, die du dir ausgedacht hast: Wunderbar! Bücher sind dazu da, sich sprachlich auszutoben und Lesende herauszufordern. Lass dich also von der Sprache nicht aufhalten.

Nochmal: Das Korrigieren von Fehlern ist eine andere Aufgabe (heißt: Lektorat) und gehört zum kreativen Schreiben nicht dazu. Ob du ein Buch schreiben kannst, hängt nicht davon ab, ob du gut in deutscher Rechtschreibung bist.

Wo ein Wille, da ein Buch…

Vor kurzem bin ich mit einer Person ins Gespräch gekommen, die ein Buch schreiben möchte. Darüber, wie sie vor ein paar Jahren durch einen Unfall knapp dem Tod entkam und nun hart daran arbeitet, zurück in ein »normales« Leben zu finden.

Allerdings kann diese Person seither ihre Hände nur mäßig zum Schreiben und auch ihre Stimme nicht mehr gut zum Diktieren benutzen. Sie schreibt trotzdem. Es geht langsam voran und nur mit dem Handy, aber es geht irgendwie. Wo ein Wille, da ein Buch.

Übung 2: Schreibe einen Absatz von 120 Wörter, der wie folgt beginnt: »Am Freitag kam Ruby, um die Glühbirne reinzudrehen…«. Halte dich ungefähr an die Länge und wenn du magst, poste das Ergebnis unter diesem Beitrag.

Du hast den »Test« bestanden, wenn du bis hierher gelesen hast und gewillt bist, über das Gelesene nachzudenken. Wenn du dann noch die Übungen mitmachen willst, hast du mit Sternchen bestanden – und bist schon auf dem richtigen Weg. Du hast erst einen Satz geschrieben, dann einen Absatz, die nächste Stufe wäre ein Kapitel.

Am Ende bleibt es dabei, was ich am Anfang geschrieben habe: Ob du ein Buch schreiben kannst, findest du am besten heraus, indem du es versuchst. Feedback und Fragen wie immer gerne in die Kommentare. Ich wünsche von Herzen frohes Schaffen und gutes Gelingen!

3 Gedanken zu „Kann ich schreiben?“

  1. Am Freitag kam Ruby um eine Glühbirne reinzudrehen, wie sie es mir am Montag versprochen hatte. Als sie an der Tür klingelte, stand ich gerade am Herd und kochte Tee auf um ihr eine Freude zu machen. Ruby liebt Tee, aber genau deshalb ist sie auch sehr wählerisch. Als ich nach meinen Einzug, sie als Nachbarin auf eine Tasse Tee einlud, schenkte sie mir drei ihrer Lieblingssorten. Alles frische Sorten, keine Teebeutel. Ich war komplett verunsichert und fragte sie, ob sie mir helfen könne, diese zuzubereiten. Sie war überglücklich.
    Ich öffne die Tür. „Hallo Ruby, schön, dass du da bist! Komm herein, ich habe Tee gekocht.“
    „Hi Luise, das habe ich mir fast gedacht. Ich habe meine selbstgebackenen Kekse mitgebracht, und natürlich die Glühbirne.“
    Ich schließe die Tür hinter ihr. „Etwas deine berühmten Chok-Chip Cookies?“
    Sie nickt und geht an mir vorbei ans Esszimmer. „Ach, du hast schon gedeckt. Das Service ist aber neu, oder?“
    Vorsichtig gieße ich den Tee ab und entferne die Teeblätter aus dem Sieb. „Ja, ich habe es gestern in der Stadt entdeckt und konnte nicht wiederstehen.“
    Ich gehe mir der Teekanne und einem frischen Schälchen Milch ins Esszimmer. „Du hast die Glühbirne schon ausgetauscht? Ich hätte dir doch helfen können.“
    Sie lächelt. „Wobei denn, das war doch einfach. Warte, ich nehme dir das Kännchen ab.“

    Ich höre hier mal auf, sonst finde ich kein Ende mehr…
    LG Angelina

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  2. Am Freitag kam Ruby um. Eine Glühbirne einzudrehen ist an sich nicht so gefährlich. Aber in nassen Kleidern, barfuss und ohne bei der Sicherung den Strom abzustellen; keine gute Idee. Eine Woche war ich im Urlaub. Ruby, meine neue Nachbarin, bot mir zuvor an, während dieser Woche meine Pflanzen zu giessen und ich nahm das Angebot dankbar an. Ich kannte sie kaum. Aber Ruby machte auf mich einen vertrauenswürdigen Eindruck. Wieso sie eine Glühbirne auswechseln wollte, und warum sie die Pflanzen mit dem Gartenschlauch beinahe ertränkte; ich weis es nicht.
    Seit drei Stunden sitze ich nun in einem Raum auf dem Polizeiposten. Abwechselnd kommen uniformierte Leute und stellen mir immer und immer wieder dieselben Fragen. Endlich kommt mein Anwalt und sagt in ernstem Ton: “Sie haben Fingerabdrücke von fünf weiteren Personen gefunden. Und all dein Papierkram im Büro wurde durchsucht. Nicht von der Polizei. Was weisst du?”

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  3. Ich möchte ein Buch schreiben, weil es aus mir heraus will. Nach 40 Jahren habe ich begriffen, dass ich ein Chaosexperte bin. Ich dachte, ich kann nichts richtig gut und es ist dauernd Chaos um mich herum. Nun sagten mir meine Ex-chefs dass sie mich ins Chaos schicken, weil ich der beste darin wäre, es (auf)zu lösen. Im Rückspiegel kann ich feststellen, dass ich tatsächlig weit gekommen bin. Nichts davon war geplant. Aber auch nichts war reiner Zufall. Diese Abenteuerreise ist voll von Reisekameraden, die mir geholfen haben. Es ist Zeit, das sie einen würdigen Platz finden. Und vielleicht anderen auch helfen können, die glauben, Chaos ausgeliefernt zu sein. Vielen Dank für Deine Seite. Wenn es läuft mit dem Buch, ist für Dich ein Plats reserviert 😉

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